14. März 2026

312. Begegnung

Ferdinand Hartmann, Nymphe mit Amor, Freunde des Albertinum e.V., 312. Begegnung der Künste

Ferdinand Hartmann(1774–1842)

Nymphe mit Amor

1810/1819 | 112,5 x 94 cm | Öl auf Leinwand | 1920 von der Akademie der Bildenden Künste Dresden | Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Musik | Das Jeanquirit Quartett mit Eva Dollfuß, Yuna Toki, Matan Gilitchensky und Matthias Wilde spielt Franz Schubert
Literatur | Gedichte von Friedrich von Matthisson, Prosa von Heinrich von Kleist

Aufgewachsen in einem literarisch interessierten Haushalt, in dem der junge Ferdinand Hartmann schon früh mit der Salonkultur seiner Zeit in Berührung kam, steht der Künstler auch in späteren Jahren noch in engem Austausch mit Poeten wie Friedrich von Matthisson oder Heinrich von Kleist. In seinen aus dem Klassizismus hervorgegangenen, dichterischen Historiengemälden bezieht sich Hartmann unter anderem auf Gedichte Matthissons, deren Vertonungen gerne bei Salonabenden gesungen wurden. Hartmann war eng mit Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge befreundet. Für die von Kleist herausgegebene Zeitschrift „Phoebus“ verfasste und redigierte er die Beiträge zur Kunst und nahm so an kritischen Debatten zur Kunst der Romantik teil. Sein Gemälde „Nymphe mit Amor“ bezieht sich auf antikische Vorbilder und verbindet sie mit der für die Kunst der Romantik entscheidenden Kategorie der Empfindung. Das Gemälde wurde erst 2024 restauriert und erlaubt damit eine Wiederbegegnung mit dieser anderen Form romantisch-allegorischer Malerei.

Holger Birkholz