05. Oktober 2024

1807 / 1808 | 115 x 110 cm (Gemälde), 183 x 177 x 23,5 cm (Rahmen) | geschnitzter und vergoldeter Bilderrahmen auf Sockel | Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Mit dem „Tetschener Altar“ entfachte Caspar David Friedrich 1808 den ersten großen Kunststreit der Moderne. Dass die Landschaftsmalerei als Altarbild auftrat, erschien ungeheuerlich. Die präzise und detailverliebte Malerei sowie die Komposition des Bildes, die radikal mit den Konventionen der Landschaftsmalerei brach, erschienen unverständlich. Das Werk mit einem eigens dafür von Friedrich entworfenen Rahmen inszenierte der Künstler zu Weihnachten 1808 in seinem abgedunkelten Atelier und stellte es auf einem mit schwarzem Tuch verhüllten Tisch. „Seinem König“ Gustav IV. Adolf von Schweden gewidmet, verbindet Friedrich hier religiöse Motive mit einer politischen anti-napoleonischen Haltung und individuellen Gefühlen.

Holger Birkholz