09. März 2019

281. Begegnung

Sophie Sthamer-Prell (1855–1940)

Schwertlilien

Um 1900 | 107 x 57,5 cm | Öl auf Leinwand | 1962 Schenkung Dr. Adrienne Prell, aus dem Nachlass Hermann Prell |

Musik | Kompositionen für Altsaxophon & Violoncello von J. S. Bach, R. Promnitz und J. Bodin de Boismortier. Ausführende Billy Schmidt und Rainer Promnitz
Literatur | Erzählungen von Marie von Ebner-Eschenbach und Anna Croissant-Rust

Sophie Prell wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen in Kiel auf und erfuhr in einem kunstsinnigen Elternhaus frühzeitig künstlerische Förderung. Ihre Ausbildung als Malerin gestaltete sich ungleich schwieriger als für ihre männlichen Kollegen, war doch Frauen der Eintritt in die Kunstakademien zu jener Zeit nicht erlaubt. So studierte sie 1873 im Privatatelier von Carl Steffeck und besuchte von 1875 bis 1878 die private Damenmalschule von Carl Gussow in Berlin. Danach setzte sie ihre Ausbildung 1879 in Paris und 1882 in Italien fort. Als sie 1886 den Monumentalmaler Hermann Prell heiratete, gab sie trotz des sich ankündigenden Erfolgs ihre Karriere als Künstlerin auf. In der Folge sind nur noch wenige Werke von ihr bekannt. Ein kleines Konvolut gelangte mit dem Nachlass ihres Ehemanns 1962 ins Albertinum. Dabei handelt es sich vor allem um Blumenbilder. Sie überzeugen in hohem Maße durch ihre künstlerische Eigenständigkeit in der sicheren Wiedergabe des Sujets.

Heike Biedermann