21. November 2026
315. Begegnung
Otto Lange(1879–1944)
Heringsräuchereien
Um 1922 | 80 × 100 cm | Öl auf Leinwand | Erworben 1923 durch den Verein der Freunde der Gemäldegalerie, 1937 als „entartet“ beschlagnahmt. 2025 zurückerworben für das Albertinum, SKD, aus Privatbesitz. Schenkung von ‚MUSEIS SAXONICIS USUI – Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e.V.‘; mit Unterstützung der Erben von Hans Dittmayer | Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Das Gemälde hatte 1923 der Freundeskreis der Dresdner Gemäldegalerie erworben, der regelmäßig Werke jüngerer Künstler kaufte und diese nach einer Frist von zehn Jahren dem Museum schenkte. Das war 1933 jedoch infolge der Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht mehr möglich. 2025 kam das 1937 als „entartet“ beschlagnahmte Bild nun schließlich zurück ins Albertinum.
Otto Lange war in der Nachkriegskunstszene in Dresden als Mitbegründer der „Dresdner Sezession Gruppe 1919“ mit Farbholzschnitten und Aquarellen bekannt geworden. Mitte der 1920er Jahre entwickelte er einen eigenen, realistischen Landschaftsstil. Bis 1933 war er an der für avantgardistisch gesinnte Lehre bekannten Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie in Plauen im Vogtland tätig.
In diesem Bild ließ sich Otto Lange vom eng getakteten Rhythmus der Dächer und hohen Schornsteine der Fischräuchereien zu einem in den Farbklängen äußerst subtilen, rhythmischen Architekturbild anregen.
Birgit Dalbajewa
